Ziele psychoonkologischer Interventionen bei der Bewältigung der Krebserkrankung

Ziel aller psychoonkologischen Hilfestellungen ist, die Krankheit nicht zu verleugnen und nicht in Erstarrung zu fallen. Ebenso gilt es, den emotionalen und äußeren Begleitumständen der Krebserkrankung offen gegenübertreten zu können. Bei vielem, was Betroffene nun tun, stellen sie sich die Frage nach dem Warum. Selbstzweifel, Hilflosigkeit, Aggression wechseln sich ab. Vielfach teilen sich Betroffene mit ihren Sorgen auch niemandem in ihrem Umfeld mit - sie wollen niemand anderen beunruhigen oder schämen sich, weil sie meinen, sie würden überreagieren.

So versuchen die meisten, die Tatsache, an Krebs erkrankt zu sein, auf ihre eigene Art und Weise zu bewältigen. Zumeist auf die Art, die ihnen vertraut ist. Manche resignieren, andere ziehen sich noch mehr innerlich zurück. Einige versuchen viele Informationen einzuholen, alle möglichen begleitenden Therapien auszuprobieren und können auch damit ziemlich in Stress kommen.

Bewältigungsversuche
Fatalismus: „Ich kann eh nichts daran ändern.
Resignation: „Jetzt hat alles keinen Sinn mehr.
Schuldgefühle: „Ich habe es selber verschuldet.
Herunterspielen: „Es ist alles halb so schlimm.
Soziale Isolation: “Ich muss allein damit klarkommen.
Emotionale Entlastung: „Ich bin traurig und das Weinen bringt etwas Entlastung.
Positiver Sinn: „Durch die Krankheit habe ich neue Aspekte in meinem Leben entdeckt.
Problemanalyse: „Ich versuche, Informationen einzuholen, um zu verstehen, was da überhaupt geschieht.


Wie kann Psychoonkologie jetzt Menschen bei der Verarbeitung der Diagnose ”Krebs” und dem weiteren Umgang mit der Erkrankung helfen?

Ziel ist immer Wiederherstellung einer innerseelischen Balance und das Erreichen des Gefühls von „innerem Dabeisein“ bei allen Behandlungen. Bin ich mir als Betroffener klar, woher meine starke Unsicherheit kommt, welche Ängste dahinter stehen, warum das Gefühl von Ausgeliefertsein oder Unzufriedenheit so groß ist, erlebe ich als Betroffener ein gewisses Maß an Kontrolle und habe mehr innerseelische Balance. Der Mensch besitzt die Fähigkeit, sich auch an sehr schwierige Situationen anzupassen, vorausgesetzt, er setzt sich damit auseinander. Sonst besteht die Gefahr, daran zu zerbrechen.

Das Ansprechen und Zulassen aller auftretenden Emotionen in der Therapiesituation wirkt befreiend, stabilisierend, entlastend.