Lebensqualität

Der Ausdruck Lebensqualität steht für positive Befindlichkeit in Zusammenhang mit Verringerung körperlicher Beschwerden, bzw. Einschränkungen, steht für die Fähigkeit der Menschen, ihre sozialen Rollen beizubehalten und selbständig Alltagsvorrichtungen zu erledigen ohne Beeinträchtigung durch schwerwiegende psychische Probleme sowie für allgemeine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.

Menschen mit schweren Erkrankungen haben die größte Angst vor Verlust der Selbständigkeit und Unabhängigkeit; eigenes Verrichten können alltäglicher Handlungen bedeutet Selbstverantwortung und Selbstkontrolle, eine Reduzierung dieses Vermögens wird als massive Bedrohung des Selbstwerts erlebt. Depressive Krisen sind die Folge. Haben Patienten die innere Überzeugung, der durch Krankheit entstandenen psychischen Beanspruchung völlig ausgeliefert zu sein, erleben sie stärkeren Stress, was zu geringerer seelischer Stabilität und zuletzt auch zu Verschlechterung des Zustandsbildes führt. Das Erleben von zumindest einem gewissen Maß an Kontrolle ist unabdingbar für das Verhindern von Depressionen in der Krankheitsfolge.

Umgang mit Leidensdruck

Werden Menschen mit negativen Erfahrungen konfrontiert, so suchen sie nach Erklärungen, nach so genannten Kausalattributionen. Attributionsprozesse drehen sich um Warum-Fragen. „Was ist die Ursache für meine Erkrankung.“ Sofern wir eine Erklärung für etwas Belastendes haben, wird das Ereignis bis zu einem gewissen Grad „kontrollierbar“ und somit leichter erträglich.

Problematische frühere Handlungs- und Erlebensmuster, die den Umgang mit Erkrankung schwerer machen oder krankheitsanfälliger machen lassen, erschweren eine adäquate Krankheitsverarbeitung. Die Bewältigung der Krankheit ist immer Bewältigung der individuellen Lebensproblematik. D.h. im Bewältigen einer Erkrankung spiegeln sich immer erlernte Bewältigungsstrategien von Menschen wider: jemand, der bei allen Lebensproblemen oder – entscheidungen hilflos war, wird dies vermutlich auch in der Begegnung mit einer schweren Erkrankung sein. Und ein Mensch, der sich immer schwer getan hat, sich anderen mitzuteilen, wird dies auch im Falle einer Krebserkrankung fortführen.